Bodenbelag auf Fliesen: Worauf beim Verlegen achten?

Alter und unansehnlicher Fliesenboden mindert das Wohlgefühl in den eigenen vier Wänden deutlich. Allerdings ist es sehr aufwendig und in vielen Mietwohnungen auch nicht erlaubt, die Fliesen zu entfernen. Um den alten Fußboden zu kaschieren, sind verschiedene Hartbeläge eine gute Wahl. Doch beim Verlegen eines neuen Bodenbelags auf Fliesen müssen Heimwerker auf verschiedene Aspekte achten.

Ein ebener Boden

Eine wichtige Voraussetzung fürs Verlegen eines Bodenbelags auf Fliesen ist ein ebener Boden. Deshalb ist es wichtig, via Messlatte die Ebenheit des Bodens zu überprüfen. Um ein makelloses Ergebnis zu erzielen, sollten sich Unebenheiten der Fliesen auf maximal fünf Millimeter sowie deren Höhendifferenz auf maximal zwei Millimeter belaufen. Etwaige in den Fugen entstandene Risse können Heimwerker mit Harz versiegeln.

Keine Schmutzreste

Für einen Ausgleich der Unebenheiten sind Dämmunterlagen oder Spachtelmasse besonders gut geeignet. Ebenso wichtig ist es, den Fliesenboden direkt vor den Verlegearbeiten sorgfältig zu reinigen und von allen Verschmutzungen zu befreien. Eine weitere wichtige Rolle spielt die Aufbauhöhe. Schließlich darf die Kombination aus altem und neuem Fußboden nicht höher als die Tür sein.

Linoleum verlegen: Worauf achten?

Um Linoleum auf Fliesen zu verlegen, sollte der Untergrund nicht nur eben sein. Genauso wichtig ist es, dass alle Fliesen fest am Untergrund haften. Dies können Heimwerker beispielsweise mit einem Gummihammer überprüfen. Zudem ist es sinnvoll, den Boden mit einem Fließspachtel auf Zementbasis einzuebnen.

Vinyl verlegen: Alle wichtigen Tipps und Tricks

Es gibt verschiedene Arten von Vinyl, die mehr oder weniger gut für ein Verlegen auf Fliesenboden geeignet sind. Weil Klebevinyl sehr dünn ist und dadurch Fugen durchdrücken können, ist dieser Bodenbelag ohne vorheriges Spachteln des Bodens für die Verlegearbeiten eher ungeeignet. Im Gegensatz zu Klebevinyl ist acht bis zwölf Millimeter dickes Klickvinyl für eine schwimmende Verlegung auf Schaumunterlagen oder auf Trittschalldämmungen über Fliesen eine gute Option. Somit erreicht die Gesamtkonstruktion mit einer Aufbauhöhe von ungefähr 15 Millimetern eine hohe Stabilität. Besonders gut ist Klickvinyl mit HDF-Trägerplatte geeignet – allerdings nicht für Feuchträume.

Rigid-Vinyl verlegen: Eine gute Idee?

Vinylboden reagiert auf Temperaturschwankungen zwar vergleichsweise sensibel. Doch eine Ausnahme ist besonders dimensionsstabiler Klick-Vinylboden mit Rigid-Verstärkung. Diese Verstärkung ermöglicht ein unkompliziertes Verlegen von Rigid-Vinyl auf Fliesen. Beim Verlegen von Vinylböden auf Fliesen sollten Heimwerker zwar auf Dehnungsfugen achten. Bei Rigid-Vinylböden einiger Hersteller kann diese Dehnungsfuge sogar entfallen. Entsprechende Angaben sind jeweils auf dem Datenblatt vermerkt.

Laminat verlegen: Alle wichtigen Daten und Fakten

Laminat ist besonders gut zur Verlegung auf Bodenfliesen geeignet. Praktisches Klick-Laminat punktet mit einer robusten Oberfläche und ist direkt nach den Verlegearbeiten begehbar. Während des Verlegens sollten Heimwerker darauf achten, die Laminatdielen ohne jegliche Überstände aneinander zu klicken. Somit richtet aufsteigende Feuchtigkeit keine Schäden an. Zudem haben sich Dampfsperren – beispielsweise PE-Folien – auf den Altfliesen bewährt. Diese Dampfsperren werden in Bahnen mit einer Breite von 20 bis 40 Zentimetern verlegt. Zudem sollten die PE-Folien an den Wänden bis zu zehn Zentimeter überstehen.

Eine Trittschalldämmung einbauen

Eine für Laminat übliche Trittschalldämmung wirkt einer Schallübertragung entgegen und kann direkt an die PE-Folie verlegt werden. Unmittelbar vor dem Verlegen ist es für Heimwerker ebenfalls unerlässlich, Dehnungsfugen von bis zu 1,5 Zentimetern zwischen der Wand sowie dem Raum zu berücksichtigen. Auf diese Weise werden im Laminatboden auftretende Brüche vermieden.

Parkett auf Fliesen verlegen: Tipps zur Vorbereitung

Fertigparkett ist ebenfalls zum Verlegen auf Altfliesen geeignet. Wichtige vorbereitende Maßnahmen beschränken sich beispielsweise darauf, sämtliche Unreinheiten oder Klebereste zu beseitigen und den Fliesenboden im Anschluss mit einer 2-Komponenten-Epoxidharz-Grundierung aufzuwerten. Besonders gut ist eine vollflächige Verklebung geeignet, da somit keine zusätzliche Verwendung einer Trittschalldämmung erforderlich ist. Experten raten zu Eichenparkett, da sich dieses Holz aufgrund seines geringen Schwind- und Quellverhaltens als besonders robust erweist. Bei den Verlegearbeiten entfällt bei einer vollflächigen Verklebung sogar die Notwendigkeit einer Dampfsperre.

Den Bodenbelag vor Schimmel schützen

Von einer losen Verlegung von Parkett auf Fliesen raten Experten allerdings ab. Weil alle zusätzlichen Schichten wärmeisolierend wirken, reduziert sich automatisch die Wärmeleitfähigkeit des neuen Fußbodens. Zudem erhöht sich beim Verlegen von Klick-Parkett das Risiko, dass sich die Schimmelgefahr erhöht. Setzt sich Kondenswasser auf dem kalten Fußboden ab und dringt dieses zudem in die geklickten Parkettdielen ein, ist eine Schimmelbildung zwischen dem Parkett- und Fliesenboden nur eine Frage der Zeit. Hier sollten Sie ebenfalls auf Dampfbremsfolien und Trittschalldämmungen zurückgreifen, um einer Schimmelbildung entgegenzuwirken. Gut zu wissen: Die meisten Parkettböden können Heimwerker klicken oder vollflächig verkleben. Bei einer Verlegung mit Klebstoff sollten Heimwerker nicht auf die Unterstützung eines Experten verzichten.